Armut existiert auch in der Schweiz und im Kanton Zug und kann jede Person treffen. Besonders gefährdet sind Alleinerziehende, Menschen mit geringer Ausbildung oder auch sogenannte working poor – Menschen, die trotz Arbeit zu wenig zum Leben haben.

Um armutsbetroffene Personen finanziell zu entlasten, gibt es verschiedene Organisationen, die Menschen in Not helfen.

 

Zuger Kantonaler Frauenbund (ZKF) 
Die Nothilfe des ZKF unterstützt schon seit 1915 Menschen auf rasche und unbürokratische Weise. Sie bearbeitet über das ganze Jahr Gesuche von hilfesuchenden Personen in Notsituationen, beispielsweise wenn das Geld für Zahnarztrechnungen, Klassenlager, warme Kleidung oder Weiterbildungskurse zur Wiedereingliederung fehlt. Bei der Prüfung der Gesuche spielt weder Religion noch Nationalität eine Rolle, allerdings müssen die Personen im Kanton Zug leben.
Finanziert wird die Nothilfe durch das Muttertagopfer der katholischen Pfarreien im Kanton Zug und Spenden von Privatpersonen, Vereinen und Firmen.
Der Frauenbund kann telefonisch, per Mail oder via Kontaktformular auf der Website des ZKF kontaktiert werden.

Zuger Kantonaler Frauenbund
Industriestrasse 9
6300 Zug
Telefon: 041 710 27 87
Mail: info@zkf.ch
Website: www.zkf.ch

 

Tischlein deck dich
Armutsbetroffene Personen können bei der Organisation «Tischlein deck dich» Lebensmittel von verschiedenen Lebensmittelhändler wie Coop oder Migros beziehen, die ansonsten vernichtet würden, obwohl sie einwandfrei sind. Somit wird sowohl etwas gegen Foodwaste unternommen, als auch Menschen in Not geholfen. Schweizweit können pro Woche 21’000 armutsbetroffene Menschen an 134 Abgabestellen Lebensmittel für 1 Franken beziehen.
Um Lebensmittel beziehen zu können, braucht man eine Tischlein-deck-dich-Bezugskarte. Diese wird Personen ausgestellt, die von ausgewählten öffentlichen oder privaten Sozialfachstellen beraten werden. Die Fachstellen prüfen, dass nur Personen mit finanziellen Engpässen eine Bezugskarte erhalten.
Die Karte ist ein Kalenderjahr gültig und gilt nur für eine bestimmte Abgabestelle. Die Abgabestellen sind einmal pro Woche während einer Stunde geöffnet.
Verteilt werden nur gespendete Lebensmittel, weshalb die Zuteilung von Bezugskarten limitiert werden muss. Die bezogenen Lebensmittel können keinen Wocheneinkauf ersetzen, das Angebot dient aber zur Entlastung des knappen Haushaltsbudget.

Abgabestelle Kanton Zug:
GGZ@WORK – Recycling
Altgasse 46b
6340 Baar
Öffnungszeit: Dienstag, gestaffelt ab 14.30 Uhr

 

Solikarte
Personen, die in der Migros Einkaufen, können ihre Cumulus-Punkte an den Verein «Solikarte» spenden. Daraus erhält der Verein Migros-Gutscheine und verteilt diese an Menschen, die von der Nothilfe leben, Sans-Papiers und andere Menschen in Notsituationen.
Der Verein «Solikarte» organisiert sich in einer nationalen Koordinationsgruppe und mehreren Regionalgruppen, die in direktem Kontakt mit den Organisationen, welche die Cumulus-Bons verteilen, stehen. Seit ein paar Jahren gehört auch die Asylbrücke Zug zu den Organisationen, die die Migros-Gutscheine an von Nothilfe lebende Personen verteilt.
Die Gutscheiten werden direkt an Einzelpersonen oder Familien verteilt oder werden für Mittagstische, Computerkurse oder andere Angebote verwendet.

 

Winterhilfe Zug
Die Winterhilfe Zug unterstützt armutsbetroffene Personen seit 1936 mit Leistungen, die entlasten sollen. Gleichzeitig soll mit den Leistungen verhindert werden, dass Menschen in die Sozialhilfe abrutschen. Zu den Leistungen gehören die Abgabe von Betten, Kleider, Einkaufsgutscheinen, Schulausrüstungen oder die Bezahlung von dringenden Rechnungen, beispielsweise Arztkosten. Daneben werden auch Freizeitaktivitäten für Kinder oder Familienunternehmungen finanziert, damit auch die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird. Leistungen werden üblicherweise einmalig ausgestellt. Die Winterhilfe finanziert sich aus Spenden.
Um Hilfe zu erhalten, muss über die Sozialberatung oder andere Sozialfachstellen ein Gesuch eingereicht werden, da die Winterhilfe keine direkt gestellten Gesuche annimmt. Die unterschiedlichen Gesuche sowie weitere Informationen sind auf www.zg.winterhilfe.ch zu finden.